Das Wochenende vom 12. – 13. März 2011 stand für 15 Teilnehmer wieder unter dem Motto: lernen, umsetzen und wandern. Am Samstag, dem 12. März um 9.30 Uhr startete die Ergänzungsausbildung zum Natur- und Landschaftsführer/in nach BANU. BANU steht für „Bundesarbeitskreis staatlich getragener Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz“.
Anne und Manfred Knabe vom Zweigverein Lich stiegen gleich in die Thematik ein, mit „Tipps für die Führung in die Natur“. Hierbei wurde den Anwesenden noch mal ins Gedächtnis gerufen, was einen guten Wanderführer auszeichnet. Spaß allemal, Ortskenntnisse sind auch nicht schlecht und natürlich als Vorbild: EINEN BEUTEL FÜR ABFÄLLE MITFÜHREN!
Anne Knabe referierte über Ökologie; über Grundlagen, Populationsökologie, Synkologie. Population und Lebensraum sowie dieBiosphäre wurden angesprochen und lebhaft diskutiert. Es gab eine Übersicht über die ökologischen Zusammenhänge, und wieder standen Mensch und Natur im Fokus. Bei den Organismen und Umwelt kam zum Beispiel die Fotosynthese zur Sprache.
Manfred Knabe führte die Teilnehmer dann wieder zu den Grundzügen der Natur- und Erlebnispädagogik. Die Natur als Ort ökologischer Bildung, als Lern- und Erfahrungsort. Es wurde über die Vielfalt des Lebens gesprochen; dass man zuhören und genau hinsehen sollte, wenn man sich in der Natur aufhält. Und natürlich, dass man seine Wandergruppe immer wieder auf die Wahrnehmung von lebendigen Prozessen hinweisen sollte.
Ein ganz besonderes Schmankerl boten die Rollenspiele, die die Wanderführer auf mögliche Zwischenfälle und deren Lösung hinweisen sollten. Wilfried und Astrid führten recht stilecht und hautnah ein Ehepaar auf, das sich bei einer Wanderung lautstark stritt. Niklas und Hans-Joachim hatten die Aufgabe, einen Wanderer darzustellen, der dem Wanderführer einen besseren Weg vorschlug. Dietmar bot einen verletzten Wanderer, und von Gerhard wurden Vorschläge zur Lösung eingebracht. Brigitte spielte sehr überzeugend eine Wanderin, die sich von der Gruppe absonderte und Arnim versuchte sie zu integrieren. Der Lösungssatz von Gustav war etwas ganz Besonderes: Die Frage stellt sich bei mir nicht! Diese und weitere Probleme können bei einer Wanderung passieren und die Anwesenden merkten recht schnell, dass man sich schon vorher damit beschäftigen sollte.
Nach dem Mittagessen wurden die Wanderschuhe angezogen und raus ging es, die graue Theorie in die Praxis umzusetzen. Gruppenweise waren Aufgaben zu bewältigen, die den Teilnehmern sichtlich Spaß machten.
Nach einem recht anstrengenden Samstag startete man den Sonntag mit Zahlen, Statistiken und – laut Günther Krauthan, der diesen Tag leitete – trockenem Stoff, der aber genauso abgehandelt werden muss, wie die interessanten Dinge. Dass der „trockene Stoff“ gar nicht so trocken sein muss, zeigten die immer wieder aufflackernden Diskussionen.
Selbst Rhetorik ist für einen guten Wanderführer ein Pflichtfach. Immerhin kann er oder sie durch geschickte und sichere Präsenz einen Streit schlichten oder einer aggressiven Situation die Schärfe nehmen.
Am späten Nachmittag kam der lang ersehnte Augenblick: Zertifikate und Ausweise als Wanderführer/in wurden übergeben. An dieser Stelle einiges an Statistik: 15 Teilnehmer aus den Vereinen Eichelsachsen, Ulrichstein, Grünberg, Gelnhausen, Nidda, Lich, Stockheim, Lauterbach, Frankfurter Berg und Herchenhain-Hartmannshain. Drei Frauen, zwölf Männer. Zwei Ausbilder, eine Ausbilderin. Eine Helferin: unsere gute Seele Anni, die uns mit Kaffee, Tee, Kuchen, Plätzchen versorgte und auch sonst umsorgte. Ein Hund. Samstag durchweg trockenes Wetter, Sonntag nieselte es etwas; Schnee gab es am Taufstein noch reichlich, auch leicht vereiste Fußwege.