Waren es im vergangenen Jahr noch 24, so konnte man in der vergangenen Woche mindestens 34 Vogelstimmen hören. Bei etwas frischeren Temperaturen fanden sich gegen sechs Uhr am ehemaligen Zollhaus, dem heutigen VHC-Vereinshaus, am Lindenplatz acht Vogelkundler des VHC-Zweigverein Ulrichstein ein, um zu einer stimmgewaltigen Erkundungstour zu starten. Diesmal waren es Kuckuck und Rabenkrähe, die den Reigen eröffneten. Auf dem Weg zum Schlossberg gaben sich Amsel, Elster, Ringeltaube, Singdrossel, Star, Kleiber, Zilpzalp und Stieglitz die Ehre und begleiteten mit ihrem Gesang die Frühaufsteher. Im Vogelsberggarten wurde die Aufmerksamkeit auf die Raritäten und Spezialitäten pflanzlicher Vorkommnisse auf dem Vogelsberg gerichtet. Die Gefiederten wurden jedoch nie aus den Ohren verloren. Blaumeise, Kohlmeise, Eichelhäher, Gartengrasmücke, Klappergrasmücke, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Mauersegler, Fitis und der inzwischen äußerst selten gewordene Gartenrotschwanz wünschten auf ihre Art einen guten Morgen. Barbara von dem Borne machte vom Schlossberg aus, auf einen ganz besondern Vogel aufmerksam, den Kirchturmshahn, der leider keinen Ton von sich gab, aber stolz von seinem luftigen Platz grüßte. Unterhalb der Burgruine bekam das Auge wieder etwas zu tun: Ringelblume, Trollblume – die man hier auch Klotzblume nennt -, Wiesenschaumkraut, Orchideen und unzählige Kräuter wetteiferten um Nase und Sehorgan der Betrachter. Weiter ging es um den Berg herum. Bald schon konnte man den lieblichen Gesängen von Hausrotschwanz, Dompfaff, Distel- und Buchfink, Sperling, Turmfalke und Dorngrasmücke lauschen. An liebevoll gehegten Vorgärten ging es zum ge- und beliebten Gründchen. Über den Weiden zog ein Bussard einsam seine ruhige Bahn. Etwas weiter grüßten Bachstelze, Goldammer und Heckenbraunelle. An der Mondviole konnte man dem rauen Stimmchen des Zaunkönigs lauschen und am Bach, wo einst eine Mühle stand, flogen zwei Stockenten davon. Ein Grünling begleitete die Wanderer ein kurzes Stück auf ihrem Weg. Schließlich endete der aktive Teil und der gemütliche begann mit einem Frühstück im Zollhaus. Bei Kaffee, Wurst, Käse, Brötchen und Marmelade wurden die Eindrücke verarbeitet. Dank geht an Willi Hohmann, der diese Vogelstimmenwanderung wieder sachkundig und interessant geführt hatte. Zum Abschluss wurden noch Vermutungen darüber angestellt, wie die Araucana-Hühner nach Südamerika oder von dort nach Europa gekommen sind. Nach einer letzten Tasse Kaffee und der Aussicht auf ein erneutes, gemütliches Beisammensein beim Pfingstgriebenbacken am 25. Mai hieß es dann Abschied nehmen.