Am Samstag, dem 18. Juni 2011 um 14 Uhr fanden sich die Delegierten der Zweigvereine im Hotel „Haus Sonnenberg“ in Schotten ein. Wie immer, wird an diesem ersten Tag das Geschäftliche erledigt. Der Jahresbericht wird vom ersten Vorsitzenden, Jürgen Klein, verlesen und erläutert. Es folgt der Kassenbericht und die Hauptfachwarte beschreiben anschaulich, was im vergangenen Geschäftsjahr los war. Anschließend werden noch einige Termine für das kommende Jahr bekanntgegeben.
Am Sonntag, dem 19. Juni 2011 ab 9 Uhr treffen die Wanderer am Parkplatz Vierstädtepark hinter der Festhalle ein. Hier können die Speisen für das Mittagessen geordert werden. Und man begrüßt bekannte Gesichter, auf die man sich bei diesen Gelegenheiten freut. Um 09.30 Uhr begrüßen der erste Vorsitzende des Gesamt-VHC, Jürgen Klein, und die erste Vorsitzende des Zweigvereins Schotten, Adelinde Harnisch, die Anwesenden. Die Aufteilung der Gruppen wird kurz erläutert und dann finden sich auch schon alle bei „ihrem“ Wanderführer ein.
Die Truppe aus Ulrichstein entscheidet sich für 2 Touren: Wandertour 5 (Wanderung über Rudingshain und Michelbach (Rundweg Nummer 4) zurück nach Schotten (ca. 12 km)). Und Wandertour 3 (Wanderung über Betzenrod, Falltorhaus und Kreiskrankenhaus zurück nach Schotten (ca. 8 km)).
Mit Helga Adolph, der passionierten Wanderführerin aus dem Zweigverein Schotten, ging es für 3 Ulrichsteiner Richtung Steinbügel los. Auf dem mäßig ansteigenden Rundkurs erreichte man bald Michelbach und genoss die herrliche Aussicht. Helga machte auf die Ferienhäuser bei Betzenrod aufmerksam und die nahe Ortschaft Götzen, die auf der anderen Seite der Nidda zu sehen waren. Weiter ging es durch die Feldwiese und den Niedwald. Immer wieder machte unsere fachkundige Führerin uns auf die vielfältigen Pflanzen am Wegesrand aufmerksam. Bald kamen wir in Rudingshain an. Wanderfreundin Brigitte aus Lich bekam eine Wanderer-Pflanze als Schärpe umgehängt: das Kletten-Labkraut. Diese, als Unkraut verschriene Pflanze ist ein Heilmittel und dient vielen Käfern und Insekten als Nahrung. Auf einem Spielplatz pausierten wir kurz mit Brot, Getränken und frischen Kirschen. Frisch gestärkt ging es durch das beschauliche Vogelsberg-Örtchen wieder Richtung Schotten. An Platte und Birke vorbei passierten wir die Rückfront des Vogelparks. Ein vorlauter Pfau machte ausgiebig auf sich aufmerksam und Helga hatte, nach der Frage, wer denn die Farben des VHC kenne, einen wirklich schönen Reim für uns: Grün ist der Wald, blau der Basalt, Silber der See – das sind die Farben des VHC! Bald schon erreichte man wieder die Festhalle, um sich den kulinarischen Genüssen zuzuwenden.
Der zweite Ulrichsteiner Trupp, bestehend aus 6 Wanderern, hatte sich für die Wandertour 3 entschieden. Vom Tagungsort, der Festhalle in Schotten, ging es, nachdem sich noch so mancher mit einer Bratwurst gestärkt hatte, an der Vogelsbergschule vorbei über die Landesstraße hinauf nach Betzenrod. Der Weg durch den Ort führte an der alten Fachwerkkirche und dem gegenüberliegenden Fachwerkhaus vorbei. Dieses, dem Verfall überlassenen Gebäude, ist wohl hauptsächlich von Katzen bewohnt. Steil führt der Weg bis über die letzen Häuser. Hier hatten die 34 Wanderer unter der Führung von Dieter Teubner nach einem Höhenunterschied von ca.110 m, eine kurze Pause verdient. Dann ging es – mit herrlichem Blick voraus ins Giessener Becken – sanft abwärts, zuerst an Wiesen und Weidevieh vorbei, in den grün belaubten Mischwald. Schließlich stießen wir auf den Horloffweg, den wir am Falltorhaus aber wieder verließen. Jetzt fing es leicht an zu regnen. Wir ließen den Ort schnell hinter uns und kreuzten bald die Landesstrasse nach Schotten; zu früh, wie sich später herausstellte, denn nun wurde der Weg abenteuerlich. Im Gänsemarsch ging es an einer Schwarzwild-Suhle vorbei durch hohes Gras, gesäumt von Brombeerranken und Himbeersträuchern; über gefällte Jungbirken, die auch einen Wanderer zum Sturz verführten. Diese Weg-Strecke bekam von uns den Namen: Saugasse. Nach einem kleinen Umweg ging es am Krankenhaus, mit Blick auf den Neubau, und an der Vogelsbergschule vorbei. Durch die Schottener Altstadt und zum Tagungsort zurück. Die Strecke war durch den kleinen Umweg wohl doch etwas länger als 8 km ausgefallen. Ein besonderer Dank geht an unseren Erstlings-Führer, der uns alle wohlbehalten zurückbrachte.
In der Festhalle trafen dann wieder alle zusammen. Gemeinsam dinierte man und ruhte sich aus. Gegen 14 Uhr startete das offizielle Programm mit den Grußworten der Gäste. Herr Zinnel, als Stadtrat von Schotten, überbrachte die Grüße der abwesenden Bürgermeisterin. Er überreichte ein ganz besonderes Geschenk: ein Buch über Schotten und seine Stadtteile mit einer Widmung von Susanne Schaab. Vom Deutschen Wanderverband hatte sich Herr Mohr eingefunden. Der Vorsitzende des Odenwaldclubs überbrachte die Glückwünsche des Schwestervereins und des Dachverbandes. Besonders begrüßt wurde auch der Ehrenvorsitzende, Werner Reitz, der eindrucksvolle Worte an die Anwesenden zu sagen fand. Dann kam noch ein ganz besonderer Teil: die Ehrungen. Wieder wurden einige Mitglieder für ihre langjährige Treue zum Verein und ihre Vorstandsarbeit geehrte. Eine ganz besondere Überraschung war dann, als Herr Mohr den ersten und zweiten Vorsitzenden, Jürgen Klein und Günther Krauthan, und den Kassenwart, Hans-Peter Goldstein, im Namen des Deutschen Wanderverbands ehrte und ihnen Nadel und Urkunde überreichte. Am späten Nachmittag trennte man sich. Mit der Verabredung, am 3. Juli zur Totenehrung sich wieder zu treffen.