Kaiserschmarren und Felserlebnisse.
Auf alten Pfaden mit Harfenspiel, frischer Buttermilch, legendären Felswänden und imposantem Ausblick vom „Kaiser“ bis zum Chiemsee quer durch das Bergmassiv des „Wilden Kaiser“. Die fünftägige Bergwanderung führte sechs Ulrichsteiner VHC-Mitglieder vom 22. bis 26. August, bei strahlendem Sonnenschein, dort von Hütte zu Hütte. Rund 55 km und rund 5600 Höhenmeter im Auf- und Abstieg führte die Tour durch das imposante Massiv des Wilden Kaiser. Die erste Etappe führte vorbei am Klettereldorado des Schleierwasserfalls. Eine abgebrochene Felswand führte zu einem Umweg mit vielen Höhenmetern, durch saftige Almwiesen und über einen schmalen Steig der mit Leiter und Eisenklammern gesichert ist, zur Gruttenhütte. Harfenspiel und Gesang wurde zu kühlen Getränken auf der nächsten Etappe auf der Steiner Hochalm bei einer gemütlichen Rast serviert. Weiter bergab ging es vorbei an der St. Leonhard Kapelle zum Tagesziel Gasthof Bärnstatt. Mäßig steil ansteigend war der Weg über Wurzelwerk und Almwiesen bis zur Walleralm, die mit selbst gebrautem Bier zur Einkehr einlud. Ein kurzer Aufstieg zum Kreuzbichel hat uns mit einem herrlichen Ausblick ins Inntal belohnt. Weiter ging es auf dem Adlerweg, vorbei am Jägerbrünnl und durch den Wald hinauf zum Kreuz am Hochegg und über sanft abfallende Almen bis zur gemütlichen Kaindlhütte in der mit der dritten Übernachtung diese Tagestour zu Ende ging. Am Abend haben wir die Gipfel von Scheffauer und Zettenkaiser im Abendrot glühen gesehen, ein großartiges Naturschauspiel. Auf dem Bettlersteig ging es steil bergab auf Treppen und über acht Gräben teilweise mit Seilen versichert. Bergauf führte uns der Weg vorbei an einer Jagdhütte weiter ins Kaisertal zum Anton-Karg-Haus, auch Hinterbärenbad genannt, und das malerisch in einem Kessel oberhalb der Hörfarter Kapelle liegt. An einem Bach entlang, vorbei am Hans-Berger-Haus steil hinauf durch den Wald und über viele Treppen zum Stripsenjochhaus. Das Haus auf einem Sattel am Fuße der legendären Felswände „Totenkirchl“ und „Fleischbank“ gelegen, die in Kletterkreisen Kultstatus erlangt haben. Zum wohlverdienten Abendessen wurde Schnitzel „Wiener Art“, hervorragend, und „Kaiserschmarren“, zur Tour passend, serviert. Von der Terrasse dieses Hotels in den Bergen haben wir bei völliger Dunkelheit eine Klettergruppe an der Steilwand der Fleischbank beim Klettern mit Stirnlampen beobachtet. Nach einem kräftigen Frühstück am nächsten Morgen haben wir uns auf die härteste Wanderstrecke der diesjährigen Tour begeben. Über steile Stufen am Wildanger hinab auf den Eggersteig der die Steilwand der Fleischbank auf teilweise ausgesetzten und seilversicherten Wegen quert bis zur Steinernen Rinne. Schier endlos ging es an Stahlseilen hinauf durch diese faszinierende Steiganlage bis ins Ellmauer Tor. Dort öffnete sich ein herrlicher Blick über Ellmau und Going bis zu den Kitzbüheler Alpen. An den Steilwänden von Fleischbank und Predigtstuhl haben wir Kletterer in mehreren Seilschaften gesehen und auch eine Hubschrauber Bergrettung konnte miterlebt werden. Durch die Geröllfelder des Kübelkars und noch eine kurze seilversicherte Passage erfolgte der letzte Abstieg bis zur Gaudeamushütte wo uns eine kühle Erfrischung den Abschied von unserer diesjährigen Alpentour doch etwas erleichterte.
Bericht K.D. Semmler